ZF2OE Cayman Brac 2011

ZF2OE – eine Kofferexpedition nach Cayman Brac Island
operated by OE2SNL Franz, OE2WNL Wolfgang und OE2ATN Tom

QTH at Cayman Brac Island

Die Stimmung bei einer DX-Pedition ist ganz etwas besonderes – und nicht zuletzt aufgrund der Erzählungen unseres OM`s Franz über seine bisherigen “Ausflüge” fanden auch Thomas und Wolfgang (2009 lizenziert) Gefallen an dem Vorhaben, Cayman Brac (die kleinste der 3 Caymaninseln) zu aktivieren (21.10.-02.11.).

Die Cayman Islands sind britisches Überseegebiet und zählen rund 49.000 Einwohner. Etwa 90% davon leben auf der Hauptinsel Grand Cayman mit der Hauptstadt George Town. Unsere Reise führte uns von München via London, Nassau und George Town nach West End, das “Zentrum” auf Cayman Brac.

Unser QTH befand sich an der Nordseite der Insel direkt am Strand mit rundum freier Sicht. Die nächsten Nachbarn waren eininge 100m strandauf- und -abwärts gelegen, sodass wir keine Probleme mit dem Aufstellen unsers doch nicht so kleinen V-Beams hatten.

Beim Equipment achteten wir von vorn herein darauf, mit 23kg Fluggepäck + Handgepäck je Operator auszukommen. Dies allein ist schon eine Herausforderung, denn man will ja auch bei eventuellen Schäden noch QRV sein. So fiel die Wahl auf die 2 in unserem Besitz befindlichen TS-480HX mit 200W Ausgangsleistung, einen Tuner MFJ-993, zwei Netzteile sowie 2 Notebooks und die “Antennenfarm”. Als Antennen kamen ein V-Beam (2x 41m Draht auf 5 Fiberglasmasten) und eine 160m Inverted-L (auf einem 16m Mast) zum Einsatz.

Der Aufbau gestaltete sich aufgrund starken Windes recht schwierig, wodurch wir unser Ziel, beide Antennen am ersten Tag aufzustellen, leider verfehlten. Nichts desto trotz funktionierte aber der V-Beam bereits prächtig, und die QSOs füllten das Log.

Die Bedingungen auf den niedrigen Bändern (160m, 80m und auch 40m) ließen unsererseits leider sehr zu wünschen übrig – fast ausschließlich Noiselevel über S9. Wie schrieb da ein OP aus EU “Big signal but small ears!” – Sorry dafür! Hingegen waren wir begeistert von der Funktion des V-Beams, mit welchem in den Tagstunden massenhaft QSOs gefahren werden konnten. Glücklicherweise verzeichneten wir einige Bandöffnungen, sodass wir viele ausgezeichnete Rapporte von allen Seiten bekamen. PileUps in SSB mit über 4 Stunden mussten auf 2 Ömer aufgeteilt werden… Aber auch in CW, RTTY und PSK31 fanden viele Stationen den Weg ins Log. Nach so einem PileUp bei über 30 Grad sorgte der vorhandene Pool für Abkühlung.

Nach guten 10 Tagen OnAir war der ganze Spaß auch schon wieder vorbei und wir mussten unsere Zelte abbrechen. Wir schafften es, unser Log auf 8.208 Verbindungen zu schrauben, ehe wir am Morgen des Tages der Heimreise auch die letzte Antenne abbauten.

Wir sind froh, so viele Stationen aus OE (160 Verbindungen) gearbeitet zu haben – im Hinterkopf läuft immer das OE-Filter mit – sobald man nur einen OM aus der Heimat erahnt, wird noch sensibler gehört. In PileUps ist das wie jeder weiß nicht immer einfach – einige Stationen wollen sich partout nicht hinten anstellen.

Alles in allem ziehen wir eine für uns tolle Bilanz. Die Reise ist ohne technische und medizinische Zwischenfälle verlaufen, das Wetter spielte nach anfänglichem Sturm auch nach unseren Wünschen und die QSO-Zahlen haben unsere Erwartungen übertroffen. Auch die Natur auf Brac ist einen Ausflug wert – dafür “opferten” wir einen Tag unserer Shackzeit. Gerne würden wir, sofern dies die Zeit und finanzielle Lage zulässt, eine solche Aktion wiederholen.

Unsere Statistik besagt:

  • 8.208 Verbindungen mit 5.981 Stationen
  • weiteste Verbindung – VK Australien mit 18.000km
  • von der Antarktis bis Zypern – 122 DXCCs
  • 33 CQ Zonen, 930 Locator
  • 5.769 in SSB, 1.410 in RTTY, 848 in CW und 181 in PSK31
  • QSOs nach Kontinent
    AF: 106, AN: 1, AS: 298, EU: 4.230, NA: 3.369, OC: 49, SA: 155

zf2oe.oe2wnl.at